Betriebliche Tipps und Tricks

eine unverbindliche Sammlung von kleinen Hinweisen, die das problembeladene Leben eines 0-Schmalspur-Modellbahners vielleicht ein wenig erleichtern. Diese Rubrik darf permanent wachsen! Nützliche Tipps aus praktischer Erfahrung sind uns immer willkommen.

Die Fahrgeschwindigkeit eines Modellzuges ermitteln
Die Regeln des Vorbildes als Vorbild


Die Fahrgeschwindigkeit eines Modellzuges ermitteln

Es gibt eine ziemlich einfache Methode, um die Fahrgeschwindigkeit eines Modellzuges zu ermitteln; so einfach, dass auch ich es kann, trotz meiner notorischen Fünf in Mathe.

Man misst zunächst einen Strecke ab, die 100 m beim Vorbild entspricht (im Maßstab 1:45 also 2,22 m). Anfang und Ende des Messabschnitts werden passend markiert (bei markierungsarmem Streckenverlauf kann man ja eine Modellfigur aufstellen, vielleicht auch mit Schachbrettfahne wie beim Autorennen). Nun lässt man den Zug mit fliegendem Start über die Messstrecke rasen (Züge rasen immer, wenn man den Zeitungen glauben darf, "der Zug der Dingenskirchener Kreisbahn raste mit fast 30 km/h in den Opel Kapitän von Dr. Hemdsärmel") und ermittelt die Zeiten des Hundertmeterlaufs mit der Stoppuhr, die fast jede bessere und schlechtere Armbanduhr heute hat. Anschließend wird die Konstante 360 durch die ermittelte Zeit geteilt und - tätää! - wir haben die umgerechnete Vorbildgeschwindigkeit in Stundenkilometern. Ein Beispiel: wir brauchen sechs Sekunden für die Messstrecke; 360:6=60, der Zug ist also mit 60km/h unterwegs und demzufolge für die Kleinbahn zu schnell; zum Errechnen der Punkte in Flensburg müssten wir uns noch eine zweite Formel ausdenken.

Noch einmal mit Gefühl also: Diesmal brauchen wir 12 Sekunden. 360:12=30; das hört sich ja schon besser an!

Das alles ist übrigens kein Hexenwerk, sondern beruht auf den unumstößlichen Tatsachen, dass ein mit 60 Stundenkilometern fahrender Zug in der Minute einen Kilometer zurücklegt und dass die Stunde 3600 Sekunden hat. Teilt man die Sekunden pro Stunde durch die Sekunden pro Kilometer, ergeben sich die Kilometer pro Stunde. Aber wir haben doch eben mit 360 gerechnet? Ja, aber unsere Rennstrecke ist ja auch umgerechnet nur 100 m lang.

[HFy, 1/2005]


DIE REGELN DES VORBILDES ALS VORBILD

Bereits in den 30er Jahren entstand der "Vereinfachte Nebenbahndienst", auch als "Zugleitbetrieb" bezeichnet. Mehrere 0-Schmalspur-Modulgruppen halten sich bei ihren Betriebstreffen mehr oder weniger streng an die "Regeln für den vereinfachten Nebenbahndienst". Wer sich darüber informieren möchte, wird von Werner Falkenbach auf seiner WEB-Seite gut bedient:
http://www.thema-schmalspurbahn.de/fahrbetr/zlborig/zlborigf.htm

[Rolf Tonner]